„Schönheit fesselt das Auge, Persönlichkeit erobert das Herz.“
Viel zu lang habe ich meinen Wert als Mensch v.a. über eines ausgemacht: mein Aussehen. Ich dachte, wenn ich nur schön genug bin, dann bin ich liebenswert, dann mögen mich die anderen, dann bin ich endlich glücklich.
Obwohl unser Verstand weiß, wieviel wichtiger innere Werte als Oberflächlichkeiten sind, hungert unser Herz doch viel zu oft nach diesen Oberflächlichkeiten. Es wirkt so viel einfacher, sich optisch zu optimieren als sich mit seinen inneren Dämonen auseinanderzusetzen. Und so rennen und rennen wir immer weiter irgendwelchen absurden Schönheitsidealen hinterher, weil wir hoffen, glücklich zu sein, wenn wir denn nur endlich am Ziel angekommen sind.
Aber wann ist Schönheit schön genug? Die Medien wissen dank Photoshop doch immer noch eins draufzusetzen. Und wir sind die Verlierer, weil wir uns mit den überperfekten Models vergleichen. Aber warum wollen wir überhaupt schön sein? Damit sich irgendwelche Männer auf der Straße nach uns umdrehen? Völliger Quatsch, natürlich nur für uns selbst. Echt? Wollen wir wirklich nur für uns selbst schön sein? Damit wir einsam und allein in einer dunklen Kammer sitzen und uns schön finden können? Oder steckt hinter dem Wunsch schön zu sein nicht doch das Bedürfnis, von anderen gemocht zu werden?
Schon mit der ersten Märchenstunde lernen wir, dass die liebe Prinzessin immer schön und die böse Hexe immer hässlich ist. Wer landet denn am Ende im Ofen und wer reitet mit dem Traumprinzen in den Sonnenuntergang? Aber wie lange Prinz Charming bei seiner schönen Prinzessin bleibt, bevor er die nächste noch schönere Prinzessin vor einer noch böseren, hässlicheren Hexe rettet, das lassen die Märchen unbeantwortet.
Wer dich Heute mag, weil er dich schön findet, verliert Morgen das Interesse an dir, weil er sich an deine Schönheit gewöhnt hat. Wer sich Heute in dich verliebt, weil er deinen Charakter toll findet, der liebt dich Morgen, weil er merkt, was du für ein wunderbarer Mensch bist.
KeRa <3