Kennen wir sie nicht alle, diese typischen Male-Bashing-Verallgemeinerungen: „Alle Männer sind potenzielle Vergewaltiger“, „Männer sind schuld an Terrorismus, Wirtschaftskrise und Klimawandel“… Wem sollen solche destruktiven Aussagen denn helfen? Das kann doch nur nach hinten losgehen. Gegen Klischees ist der Feminismus damals auf die Straße gegangen. Erschreckend, dass heute manche Feministinnen aber gerade mit solchen Parolen um sich werfen. Ging es nicht eigentlich im Feminismus darum, ein Gleichgewicht zwischen Frau und Mann zu schaffen?
Schauen wir aber mal unsere heutige Gesellschaft mit Blick auf die Männer an:
+ Zunahme männlicher Orientierungslosigkeit
+ höhere Arbeitslosenquote bei Männern
+ Zunahme männlicher Gewalt
+ steigende Anfälligkeit für rechte Politik bei Männern
+ Schulversager, -abbrecher, -schwänzer = fast ausschließlich männlich
+ 2/3 Anteil in Förderschulen = männlich
+ Zunahme Alkohol-/Drogenproblem bei Jungen
+ zweithäufigste Todesursache bei Jungen = Suizid (6-mal häufiger als bei Mädchen!)
Gibt es da möglicherweise einen Zusammenhang? Die meisten männlichen Attribute werden immer häufiger als falsch angesehen: Mut, Leistungswille oder Autonomie gelten als Aggressivität, Karrieregeilheit und Rücksichtslosigkeit. Jungen, die sich schwertun, lange ruhig zu sitzen, gelten als verhaltensauffällig und bekommen Ritalin. Wenn ein Junge sich auf dem Schulhof rauft, dann wird er fast schon wie ein Krimineller behandelt. Die Arbeitgeber wiederum klagen darüber, dass es Jungen an Durchhaltevermögen, Disziplin und Frustrationstoleranz fehlt.
Wenn Männer nur noch als überflüssiger, gewalttätiger Fehler der Natur gesehen werden, führt das zu Widerstand. Das darf selbstverständlich keine Entschuldigung für schlechtes Verhalten sein, ist aber zumindest eine mögliche Erklärung für die Entwicklung. Ist der Widerstand der Männer kein aggressiver, erfolgt er durch Verweigerung – „Männer leiden leise“: So wachsen wir doch auf, oder nicht?
Es ist Zeit, dass man endlich die Gleichberechtigung auf beiden Seiten anstrebt. Zeit für Humanismus, Zeit wieder aufeinander zuzugehen und eine Gemeinschaft zu werden, sich als Mann und Frau auf Augenhöhe zu begegnen.
Rob