Seit 13 Jahren sucht Heidi Klum schon das nächste Topmodel Deutschlands. 13 Jahre voller extrem schöner, super schlanker junger Frauen und ganz viel Kritik: Germany’s Next Topmodel fördere den Magerwahn, propagiere ungesunde Schönheitsideale und sei schuld an der Zunahme von Essstörungen. Was ist dran an den Vorwürfen?
Ich trage Kleidergröße 42 und bin trotzdem Model, Übergrößenmodel. Ich nenne mich selbst nicht gerne Übergrößenmodel. Das vermittelt einen völlig falschen Eindruck. Ich bin eine junge Frau mit einem gesunden Körper. Ich sehe nicht aus wie die sehr schlanken bis mageren Models, die man sonst von Magazincovern kennt. Ich trage die deutsche Durchschnittsgröße. Warum muss ich mich also als Übergröße bezeichnen lassen? Weil die Modeindustrie ihre eigenen Regeln hat. In diesem Bereich sind 34/36 die Norm. Das muss ich akzeptieren. Das kann ich auch akzeptieren, solange Models mit diesen Kleidergrößen von Natur aus so schlank sind und sich nicht runterhungern, um so auszusehen. Problematisch wird es in meinen Augen aber dann, wenn diese außergewöhnliche, sehr schlanke Figur zum einzigen Ideal einer Gesellschaft wird. Was ist denn mit den ganzen anderen Frauen, die nicht dieser Norm entsprechen? Sind die die weniger schön? Und wann ist Schönheit so viel wichtiger geworden als Gesundheit? Wann ist unsere Gesellschaft zu einer Diätgesellschaft geworden, in der es immer wieder nur darum geht, möglichst schnell Gewicht zu verlieren und anders zu sein, als man eigentlich ist?